2015
Durch das nova-Institut GmbH (Hürth)[1] wurde festgestellt, dass durch das neuartige Verfahren im Modellfall einer 3 MW-Biogasanlage 386 Tonnen THG-Emissionen pro Jahr eingespart werden können. Weitere positive Aspekte entstehen durch die Verringerung von Düngeverlusten, ein örtlich und zeitlich optimiertes Stickstoffmanagement sowie durch die Produktion eines handelbaren Düngers mit der Option zum Export von Nährstoffen aus Veredelungsregionen. Hinzu kommt, dass durch das neuartige Verfahren eine stoffliche Nutzung von Biomasse in Holzwerkstoffen oder anderen Anwendungen angestoßen werden kann. Es bildet somit den potenziellen Startpunkt einer Biomassekaskade und bietet neue Perspektiven für die energetische Nutzung von Biomasse in Biogasanlagen, denn bisher war eine stoffliche Nutzung nach einer energetischen Nutzung von Biomasse so gut wie ausgeschlossen.
2017
Nach Untersuchungen des DBFZ (Deutsches Biomasseforschungszentrum gGmbH, Leipzig)[2] ergibt sich eine THG-Vermeidung in Höhe von 1.132 t CO2eq pro Jahr, bezogen auf die BENAS Biogasanlage. Auch hier wird die zusätzliche Verringerung von Ammoniakemissionen und die damit verbundene Vermeidung von Versauerungseffekten und von Eutrophierung angeführt.
2018
In einer ökobilanziellen Untersuchung des IÖW (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin)[3] wurde das FaserPlus-Verfahren bei BENAS mit Biofaser-Produktion und Trocknung für den Einsatz in der Holzwerkstoffproduktion im Vergleich zum Einsatz von Industrieholz geprüft. Eine deutliche Minderung wurde sowohl im Hinblick auf das Versauerungspotenzial (-55 %), Eutrophierungspotenzial (-44 %) und den Flächen- und Wasserbedarf (-27 %) als auch in Bezug auf die THG-Minderung (-27 %) ermittelt. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, dass Industrieholz kaum zu den THG-Emissionen beiträgt. Wenn jedoch Papier aus Holz oder Plastik ersetzt werden, sind hier wesentlich höhere THG-Minderungen zu erwarten.
2019
Im EU-Projekt SYSTEMIC[4] werden europaweit praxisreife Technologien zur Rückgewinnung von Nährstoffen aus Reststoffen evaluiert. Die BENAS Biogasanlage in Ottersberg ist einer der fünf Demonstrationsstandorte. Hier werden von einem hochrangigen Konsortium (u.a. Universität Wageningen, Universität Gent) seit 2017 bis 2021 Stoff- und Energiebilanzen sowie Nährstoffbilanzen erstellt und die erzeugten Produkte ökologisch sowie ökonomisch bewertet. Die Ergebnisse werden publiziert und zeigen anschaulich, dass durch innovative Nutzung von Synergien wirtschaftliche und ökologische Lösungen erreichbar sind.